Die Schlaf-Fibel Teil 7

Im Schichtdienst Beschäftigte sind am häufigsten von Schlafstörungen betroffen.

Bis zu 80 % der im Schichtdienst arbeitenden Bevölkerung leidet unter zeitweiligen oder permanenten Schlafstörungen. Dies leuchtet sofort ein, wenn man sich die Entkoppelung von Tag-Nacht- und Schlafrhythmus vergegenwärtigt. Die beste ursächliche Lösung, nämlich einen normalen Arbeitstag anzustreben, kommt für die meisten Betroffenen aus Sachzwängen nicht in Frage. Umso wichtiger ist es, sich bei Schichtdienst in der Freizeit Rahmenbedingungen zu schaffen, die den Schlaf fördern. Hierzu gehört unter anderem, auch bei subjektiv geringerem Schlafbedürfnis ein Minimum von sieben Stunden Ruhezeit einzuhalten. Diese sollte im abgedunkelten Zimmer bei ausreichender Belüftung und kühler Raumtemperatur erfolgen.

Setzen Sie sich nicht unnötig unter Druck, daß Sie unbedingt so schnell als möglich einschlafen müssen. Auch in entspannter Ruhe kann der Körper sich gut erholen. Ein Kurs in autogenem Training oder, besser noch, der progressiven Muskelentspannung nach Jacobson, die praktisch jede Volkshochschule anbietet, können ausgezeichnete Erfolge bewirken. Sollte ein derartiges Angebot in Ihrer Nähe nicht bestehen, sprechen Sie den Betriebsrat und betreuenden Betriebsarzt darauf an, daß Ihr Arbeitgeber einen Kurs organisiert. Interessenten dürften sich immer genug finden. Die Kosten halten sich in so begrenztem Rahmen, daß jeder Arbeitgeber zur Förderung zu bewegen ist, wenn man ihm den Vorteil aufzeigt, den der Betrieb durch ausgeglichenere Mitarbeiter hat.

Hören Sie auch auf die Reaktionen Ihres Körpers und beobachten Sie, inwieweit Essen und Trinken, besonders alkoholische Getränke, vor der „Nacht“ Ihren Schlaf beeinträchtigen. Fragen Sie doch auch Ihre Kolleginnen und Kollegen, welche Erfahrungen sie gemacht haben und wie sie damit umgehen.

Sorgen Sie in Ihrer Freizeit für ausreichende sportliche Betätigung, auch wenn Sie aufgrund der Wechselschichten nicht regelmäßig in einer Vereins- oder freien Gruppe mitmachen können. Besonders bei Abweichungen vom normalen Rhythmus ist ein körperlicher Ausgleich, der nebenbei auch die Müdigkeit fördert, von besonderer Bedeutung.

Schlafmittel sind bei Schichtdienstlern grundweg abzulehnen!