Venenbeschwerden - Info's & Tipps Teil 1

Sie leiden an Venenbeschwerden?

Dann sind Sie nicht allein! Müde Beine, geschwollene Füsse, Wadenkrämpfe und Krampfadern sind häufig die ersten Anzeichen von Venenbeschwerden. Diese sind ebensowenig wie Venenentzündungen oder gar Venenverschlüsse selten – ganz im Gegenteil: mindestens jeder achte Erwachsene leidet an Krampfadern oder einer Venenschwäche! Frauen sind von Venenleiden fast doppelt so häufig betroffen wie Männer und mit zunehmendem Alter steigt die Anzahl der Menschen mit Venenbeschwerden. Schon lange ist bekannt, dass Venenleiden auch vererbt werden können. Trotzdem können Sie, auch wenn in Ihrer Familie eine Häufung von Venenleiden besteht, einiges dagegen tun.

Dass Sie nicht machtlos gegen Venenleiden sind, möchten wir Ihnen hier zeigen! Bitte vergessen Sie jedoch nicht, rechtzeitig Ihren behandelnden Arzt aufzusuchen und ihn nach geeigneten weiteren Massnahmen zu fragen.

Wie entstehen Venenleiden?

Die Venen müssen täglich ca. 7500 Liter Blut wieder zum Herzen zurückpumpen. Hierbei müssen zum Teil erhebliche Strecken gegen die Schwerkraft zurückgelegt werden. Das Blut aus dem Kopf zum Beispiel kann im Stehen einfach mit der Schwerkraft zum Herzen fliessen, während das Blut vom Bein gegen die Schwerkraft nach oben zum Herzen gepumpt werden muss. Besonders an den Unterschenkeln ist die einwirkende Kraft sehr gross und die Belastung für die Venenwand erheblich. Jede Schwäche der Venenwand begünstigt deshalb eine Erweiterung der Venen: Krampfadern können sich bilden. Die tiefen Venen verlaufen zwischen den Muskeln des Unterschenkels (Abb. 1a). Jede Bewegung drückt die Venen zusammen und pumpt das Blut nach oben (Abb. 1b). Ohne diese „Muskelpumpe“ könnte das Blut im Stehen oder Sitzen nicht bis zum Herzen gefördert werden. Regelmässige Bewegung und das Vermeiden längerer sitzender Tätigkeiten ohne Unterbrechung fördern somit den venösen Rückstrom. Je weniger die Beine bewegt werden, desto schlechter funktioniert die Muskelpumpe! Damit das Blut nicht wieder nach unten zurückfliesst, finden sich in Abständen von wenigen Zentimetern Venenklappen, die bei einem gesunden Venensystem das Blut nur nach oben fliessen lassen (Abb. 2). Werden die Venen übermässig erweitert, z.B. bei Bewegungsmangel, können die Klappen nicht mehr richtig funktionieren: die Klappen schließen nicht mehr korrekt und das Blut kann bis in die oberflächlichen Hautvenen wieder zurückfliessen (Abb. 3).

Der Arzt spricht dann von einer chronisch-venösen Insuffizienz, der Volksmund bezeichnet die oberflächlich sichtbaren, zum Teil erheblich aufgeweiteten und geschlängelten Venen als Krampfadern. Diese Krampfadern begünstigen das Auftreten von Entzündungen und, weniger häufig, von Venenverschlüssen. In den Krampfadern fliesst das Blut nicht mit normaler Geschwindigkeit, so dass sich an der Venenwand zunächst kleine Blutgerinnsel bilden können.

Bei einem vollständigen Verschluss spricht der Arzt von einer Thrombose. Sind die oberflächlichen Venen betroffen, ist dies zwar u.U. sehr schmerzhaft, aber bei weitem nicht so gefährlich wie Thrombosen der tiefen Venen. Die Gefahr liegt darin, dass sich diese Blutgerinnsel ablösen können und die Blutgefässe in der Lunge verlegen können (Lungenembolie). Doch so weit lassen Sie es natürlich nicht kommen!